Goldap – Übersicht

Goldap
ist der Name für eine Stadt, die 1570 gegründet wurde und zum Herzogtum – ab 1701 Königreich – Preußen, ab 1866 zum Norddeutschen Bund und ab 1871 zum Deutschen Reich gehörte.
Die Kreisstadt Goldap verfügte zwischen den Weltkriegen über drei Kirchen, Amtsgericht, ein Gymnasium, ein Lyzeum, Volksschulen, Berufsschule, Landwirtschaftsschule, Krankenhaus, drei Hotels, zwei Kasernen, zwei Sägewerke, eine Brauerei, Molkerei, Schlachthof und den zweitgrößten Marktplatz Deutschlands.
1944 von der Roten Armee eingenommen, wurde Goldap 1945 von der UdSSR an Polen übergeben. Goldap durfte als einzige Stadt in Ostpreußen ihren Namen behalten. Seit 2002 ist Goldap wieder Kreisstadt.


Goldap
ist auch der Name eines gleichnamigen Landkreises, der 1818 gegründet wurde. Der tatsächlich bereits Oktober 1944/Januar 1945 untergegangene Kreis Goldap in Ostpreußen war an der Ostgrenze Deutschlands und Ostpreußens gelegen.
Er hatte 1939 45.000 Einwohner. Er bestand damals aus der Kreisstadt Goldap mit ca. 12.800 Einwohnern und 171 Landgemeinden in den neun Kirchspielen (Kirchengemeinden) Goldap Alte Kirche, Goldap Neue Kirche, Grabowen (Arnswald), Gawaiten (Herzogsrode), Gurnen, Dubeningken, Szittkehmen (Wehrkirchen), Tollmingkehmen und Rominten (Harteck).
Im Kreis Goldap existierten 810 Handwerksbetriebe, 19 Sägewerke, 3 Ziegeleien und eine Papiermühle sowie 4566 landwirtschaftliche Betriebe mit einer Durchschnittsgröße von 13,3 ha.
Seit einigen Jahren gibt es wieder einen – jetzt polnischen – Kreis Goldap, vermindert um die nördliche Hälfte des früheren preußischen Kreises, die jetzt zu Rußland gehört, aber um einen Teil aus dem Kreis Angerburg erweitert.



Goldap

ist schließlich auch der Name eines gleichnamigen Flüßchens, das als Jarke am Südostabhang des Seesker Höhenzuges entspringt, in den Goldaper See nordöstlich der Stadt Goldap fließt und diesen als Goldap verläßt, um schließlich in die Angerapp zu münden.